Von Berlin nach Los Angeles
Die Musikwissenschaftlerin Anneliese Landau
340 pages, hardcover
15 illustrations
ISBN: 978-3-95565-226-5
Publication date: 2017
27.90 €
Anfang der 1930er Jahre hatte sich Anneliese Landau (1903–1991) als Musikwissenschaftlerin einen Namen gemacht und im Rundfunk mit Wort-Musik-Programmen Aufmerksamkeit erregt. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten beendete alle Hoffnungen auf eine Karriere in Deutschland. Der aus einem kulturliebenden jüdisch-assimilierten Haushalt stammenden jungen Frau blieben erfolgreiche Vortragstourneen im Rahmen des Jüdischen Kulturbunds. 1939 konnte sie nach London entkommen und sich 1940 in den USA niederlassen. Doch eine wissenschaftliche Laufbahn ließ sich dort als Frau nicht realisieren. 1944 fand sie als Musikdirektorin der Jewish Centers Association in Los Angeles eine neue Heimat.
Die hier erstmals in deutscher Übersetzung veröffentlichte Autobiographie Anneliese Landaus beschreibt die Bilder dieses Lebens. Sie wird ergänzt durch Auszüge aus Briefen ihrer in Berlin verbliebenen Eltern, die die Lebensumstände zwischen 1940 und 1942 schildern, sowie durch Briefwechsel mit ebenfalls nach Amerika emigrierten Komponisten.
Herausgegeben von Daniela Reinhold im Auftrag der Akademie der Künste
„Von Berlin nach Los Angeles ist ein wichtiges und bewegendes, zudem ausgesprochen sorgfältig und fundiert aufbereitetes Zeitzeugnis. Zu seinem Gelingen haben mehrere Beteiligte beigetragen: Dazu gehören Lynn Matheson, die die flüssige Übersetzung besorgte, vor allem aber Daniela Reinhold als Herausgeberin, deren Vorwort einfühlsam auf den Lebensbericht Anneliese Landaus einstimmt. Als Lektüre ist er unbedingt zu empfehlen.“ O-Ton, 10. April 2018
„Dass der Text für ein privates Publikum gedacht war, ist zwar spürbar, nimmt ihm aber nichts von seinem Wert. Wie die Nazis das Leben derjenigen, die ihre Mordmaschinerie überlebten, über Jahrzehnte beeinflussten, wird hier deutlich dargestellt, und auch, wie schwierig es ist, in einem fremden Land Fuß zu fassen.“ AVIVA-Berlin.de, 4. Juni 2018
„Zunächst vorweg: Dieses Buch ist tief beeindruckend. […] Der reichhaltige autobiografische Text wird im Band ergänzt durch die Edition von Briefen, die Landaus in Berlin verbliebene Mutter ihr in die USA schrieb. […] Abgerundet wird dieses eindrucksvolle Buch durch Briefe Landaus an Komponisten der Zeit und einen Beitrag Lily E. Hirschs zu Landaus beruflicher Tätigkeit in der Jewish Centers Association in Los Angeles.“ WeiberDiwan, Ausgabe Sommer 2018
„Über diesen persönlichen Rahmen hinaus ist ihre Autobiografie ein eindrucksvolles Spiegelbild der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Verhältnisse in Deutschland bis 1939 und danach in England bzw. den USA.“ Neue Zeitschrift für Musik, Ausgabe 04/2018
Berichterstattung in „Zwischenwelt“, November 2018.
»Es ist [der Herausgeberin] mit diesem Buch gelungen, den Beitrag von Anneliese Landau zur Musikwissenschaft endlich mehr Beachtung zu schenken. Es ist zugleich ein Fallbeispiel für ein Leben in der Emigration.« Fachbuchjournal 6/2021