Julia Bertschik, Michael Fürst, Elke-Vera Kotowski, Anna-Dorothea Ludewig

Am I Dandy?

Anleitung zum extravaganten Leben

Sprache: Deutsch, Englisch
184 Seiten, Broschur
54 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-161-9
Erschienen: 2016
19,90 €

Das Buch zur gleichnamigen Ausstellung vom 24. Juni bis 20. November 2016 im Schwulen Museum* Berlin

„Wer keinen Rucksack trägt, keinen ausgefransten Pullover zu Fetzenjeans, sondern nur normal angezogen ist, ist eben ein Dandy“, konstatierte der 2015 verstorbene, oft als moderner Dandy bezeichnete Journalist Fritz J. Raddatz.

Wer oder was ist aber ein Dandy? Der anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Schwulen Museum* Berlin entstandene Katalog versucht dieser Frage auf den Grund zu gehen. Indem historische Dandy-Entwürfe eines ‚Beau‘ Brummell oder Oscar Wilde mit aktuellen Erscheinungsformen des Dandytums erstmals zusammengebracht werden, ist es möglich, die Vielfältigkeit dieses Phänomens zu präsentieren. Dazu gehören auch die Femme Dandy und ihre ‚Erfinderin‘ Coco Chanel, deren neue weibliche Mode Frauen ein Leben ohne Korsett ermöglichte, der Dandy 2.0 in den Männermode-Blogs des Internets und der Black Dandy, der gegenwärtig mit den kongolesischen Sapeurs ein grandioses Comeback feiert.

Die Frage mit einer Definition zu beantworten, ist nicht das Anliegen dieses Buches. Dies wäre auch angesichts der zahlreichen Ausprägungen dessen, was als dandyistisch bezeichnet werden kann, wenig sinnvoll. Trotzdem: Ob 19. oder 21. Jahrhundert, eine*n Dandy erkennen wir an bestimmten Merkmalen, die leicht variieren können, aber doch eine gewisse Beständigkeit aufweisen, wie eine gut gebundene Krawatte. Solche Attribute stellt die Publikation anhand zahlreicher Abbildungen und einer lexikalischen Zusammenstellung folgender Begriffe, Objekte und Räume zur eigenen Dandy-Befragung vor: Aura/Autorität, Blau, Club, Das kleine Schwarze, Dilettantismus, Gender/Sexualität, Kälte/Coolness, Krawatte, Müßiggang, Spiegel/Narzissmus, Vestignomie, Virtualität.



Julia Bertschik

Hochschuldozentin für deutsche Literatur und Kultur u.a. an der Freien Universität Berlin und Autorin von „Mode und Moderne. Kleidung als Spiegel des Zeitgeistes in der deutschsprachigen Literatur (1770–1945)“.

Michael Fürst

Freier Ausstellungsmacher, zahlreiche Ausstellungen u.a. im Schwulen Museum* Berlin, letztes Projekt: Wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Ausstellung „Weltreise“ der Künstlerin Ulrike Ottinger und der Staatsbibliothek zu Berlin.

Elke-Vera Kotowski

geboren 1961, Chefkuratorin der Moses Mendelssohn Stiftung, Berlin, und Dozentin an der Universität Potsdam (Geschichte, Jüdische Studien, Kultur und Medien), forscht und lehrt zur Erinnerungs- und Gedenkkultur, insbesondere zum deutsch-jüdischen Kulturerbe im In- und Ausland. Zahlreiche Veröffentlichungen. Bei Hentrich & Hentrich sind u. a. von ihr erschienen: Gabriele Tergit. Großstadtchronistin der Weimarer Republik (ISBN 978-3-95565-197-8), Valeska Gert. Ein Leben in Tanz, Film und Kabarett (ISBN 978-3-942271-53-0).

 

Anna-Dorothea Ludewig

ist promovierte und habilitierte Literaturwissenschaftlerin am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam, Lehrbeauftragte an der Universität Potsdam und der Universität der Bundeswehr München sowie Redaktionsmitglied der Online-Zeitschrift MEDAON. Bei Hentrich & Hentrich ist u.a. von ihr erschienen, gemeinsam mit Rafael Cardoso: Hugo Simon in Berlin. Handlungsorte und Denkräume (ISBN 978-3-95565-274-6). 

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