Maria Birger

Boris Birger

Die Sehnsucht nach Licht in finstren Zeiten

Sprache: Deutsch
80 Seiten, Broschur
20 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-686-7
Erscheint vorauss. 04/2025
8,90 €

Jüdische Miniaturen Bd. 328

So festlich-bunt sich der Sozialismus gern bei Paraden und in der Propaganda präsentierte, so unnachgiebig war er gegenüber Andersdenkenden. Das sowjetische Regime ließ, genauso wie das heutige Russland, Menschen in Lagern und Gefängnissen verschwinden oder sie wurden systematisch totgeschwiegen. Ihnen sollte ihre Lebensgrundlage entzogen und ihr Wille zum Widerstand gebrochen werden. Der Name des Künstlers und Dissidenten Boris Birger durfte zwischen 1968 und 1985 nicht mehr öffentlich genannt, seine Gemälde nicht mehr ausgestellt werden.

Der am 1. April 1923 in Moskau in eine assimilierte jüdisch-intellektuelle Familie geborene Birger war „rothaarig, hager, ungestüm und stur“. Er ließ sich nicht brechen, nicht den Mund verbieten. Nach der totalitären Erfahrung und dem Zweiten Weltkrieg kämpfte er zusammen mit Gleichgesinnten wie Lew Kopelew, Andrei Sacharow und Heinrich Böll für ein demokratisches Russland in Europa. Boris Birger starb am 4. August 2001 in der Eifel.



Maria Birger

geboren 1983 in Moskau, ist Tochter des Künstlers und Dissidenten Boris Birger. Sie studierte zunächst bei ihm zehn Jahre Kunst und Kunstgeschichte und nach dem Abitur Geschichte und Russische Literatur in Köln. Sie promoviert zu den deutsch-sowjetischen Beziehungen im Kalten Krieg mit den Schwerpunkten Dissidenz in der Sowjetunion und politische Kultur in der Bundesrepublik in Berlin. Sie arbeitet als Referentin Leben und Werk Heinrich Böll in der Heinrich-Böll-Stiftung e. V. und ist im Beirat des Lew Kopelew Forums e. V. sowie im Vorstand der Marion Dönhoff Stiftung tätig.