Der Schlüssel zum großen Tor
Roman
180 Seiten, Hardcover
4 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-613-3
Erschienen: 2023
24,90 €
Juli 1941 in einer Zelle des Gestapo-Gefängnisses in Wien: Der Oberrabbiner von Thessaloniki, der Wiener Rechtsanwalt Dr. Strauss und der Ich-Erzähler aus Zagreb teilen sich die bereits viel zu enge Zelle, als an einem Montag der polnische Physiker Dov Tarnopolski zu ihnen gebracht wird.
Tarnopolskis Anwesenheit, seine Worte und Kräfte stellen ihre Vernunft auf die Probe, fordern ihr Denken, ihre Wahrnehmung und schließlich die geltenden Naturgesetze heraus. Er „zaubert“ Zigaretten, Kuchen, einen Hahn, ein Radio hervor, er widersetzt sich den Aufsehern, und seine Ankunft wirft die Frage nach dem Schlüssel auf, der den Juden Europas die Freiheit bringen könnte.
Hinko Gottliebs Roman ist ein narratives Feuerwerk, getragen von grenzenloser Vorstellungskraft, vom widerständigen Denken, von Tragik und Humor. Eine erste Version des Romans ging in den Kriegswirren verloren. Im März 1945 floh Gottlieb nach Eretz Israel, rekonstruierte den Roman und übersetzte ihn selbst ins Deutsche.
Mit einer literaturhistorischen Einführung von Irmela von der Lühe
Besprechung in "Buchkritik" DLF Kultur, 21. Oktober 2023
"Man mag das magischen Realismus nennen. Hinko Gottliebs Roman 'Der Schlüssel zum grossen Tor' birgt zwischen den oft grotesken Details des Gefängnisalltags auch eine philosophische Auseinandersetzung über Freiheit, Anpassung und Gewaltherrschaft. Die deutsche Übersetzung seines einzigen erhaltenen Romans hat der Autor am Ende des Zweiten Weltkriegs selbst verfasst. Dass sie erst jetzt veröffentlicht wurde, ist den Umständen zuzuschreiben, unter denen der kroatische Jude Gottlieb zu leben hatte." Martin Sander, NZZ, 24. November 2023
"In seinem Roman erzählt Hinko Gottlieb so spannend wie eigenwillig von Gefangenschaft, Unterdrückung und Freiheit im Krieg. Seine Entdeckung ermöglicht dem deutschsprachigen Publikum zugleich einen neuen Blick auf die engen, jedoch wenig beachteten Verflechtungen zwischen den Kulturen Mittel- und Südosteuropas." SWR2, lesenswert Kritik, 28. Februar 2024
"'Der Schlüssel zum goldenen Tor' ist ein Schelmenstück, ein politischer und philosophischer Roman mit autobiografischem Hintergrund, vor 70 Jahren erstmals publiziert und dann wieder in Vergessenheit geraten." P.S.-Zeitung, 8. März 2024
Hinko Gottlieb „Warum muss denn die Welt wiederaufgebaut werden?“ DLF Kultur, 24. Mai 2024
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