Die ehemalige Leipziger Arbeitsanstalt Riebeckstraße 63
Verwahrung, Ausgrenzung, Verfolgung
154 Seiten, Klappenbroschur
17 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-378-1
Erschienen: 2020
19,90 €
»Man sieht den gelben Klinkerbauten nicht unbedingt mehr an, was hier alles seit 1892 untergebracht gewesen war. Umso wichtiger ist das Erinnern und eine möglichst umfassende Aufarbeitung dieser Geschichte, die eben sehr symptomatisch davon erzählt, wie tief durchdrungen unsere Gesellschaft von einem Denken der Disziplinierung und Überwachung ist. Es wäre fahrlässig, so zu tun, als wäre das alles mit 1989 überwunden.« Leipziger Internet Zeitung, 15. Oktober 2020
»Der Band versammelt wertvolle Beiträge zur Aufarbeitung des vielschichtigen Unrechts. Gleichwohl wird einmal mehr deutlich, wie wenig beleuchtet und thematisiert die Ausgrenzung als asozial stigmatisierter Personen bis heute ist.« Leipziger Zustände, Januar 2021
»Ein eindrucksvolles wie bedrückendes Panorama eines Ortes […], an dem unter dem Signet der Fürsorge über Jahrzehnte zahlreiche Menschen stigmatisiert, ausgegrenzt und verfolgt wurden. Dass dabei die „doppelte Vergangenheit“ des Ortes von Beginn an mitgedacht und problematisiert wird, ist besonders zu begrüßen. Fast alle Beiträge stellen, wenn auch nicht explizit, die Frage nach dem Umgang der Gesellschaft mit vermeintlich arbeitsunwilligen bzw. -unfähigen Menschen, denen über politische Zäsuren hinweg mit einer paternalistisch-autoritäten Fürsorge begegnet wurde. Auch in der aktuellen Diskussion sollte das problematische Verhältnis von Zwang und Sozialpolitik nicht aus den Augen verloren werden. Damit unterstreicht das Buch die Relevanz der Bemühungen um die Schaffung eines Erinnerungs- und Lernortes, der die sächsische Gedenkstättenlandschaft nur bereichern kann.« Medaon 15 (2021), 28
»Der Sammelband liefert facettenreiche Einblicke in die Geschichte der Riebeckstraße 63, einen Eindruck vom Status quo der mit diesem Ort verbundenen erinnerungskulturellen Aktivitäten sowie einen hoffnungsvollen Ausblick auf künftige Umsetzungsperspektiven.« Jahrbuch für Leipziger Stadtgeschichte 1/2022
»Der Band bildet die nicht immer leicht zu integrierenden Prozesse wie Ergebnisse des historischen Forschens einerseits und der Erinnerungsarbeit andererseits ab. Inzwischen fanden weitere Veranstaltungen – so ein neuerliches Symposium 2021 – statt, ein Ortsrundgang wurde entwickelt, ein integrativer Kindergarten eröffnet und Büroräume für die Initiative Riebeckstraße 63 werden eingerichtet. Dafür und für die weitere Entwicklung eines Gedenk-, Lern- und Erinnerungsortes bietet das Buch eine wichtige Grundlage.« Totalitarismus und Demokratie 18(2) 2021
Besprochen in Kreuzer 09/2022
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