Juden in der DDR
Jüdisch sein zwischen Anpassung, Dissidenz, Illusionen und Repression. Porträts
224 Seiten, Klappenbroschur
0 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-465-8
Erschienen: 2021
24,90 €
Worin besteht die Besonderheit der deutsch-jüdischen Nachkriegsgeschichte in der DDR? Nach Shoah, Verfolgung, Lager und Widerstandskampf kehrten etliche deutsche Juden in die DDR zurück, um den Sozialismus aufzubauen. Trotz massiver antisemitischer Verfolgungen im Winter 1952 blieben viele. Sie waren davon überzeugt, in der DDR besseren Schutz vor alten Nazis zu finden als im Westen. Ihre Jugend in zionistischen und sozialistischen Gruppen verband sie mit einer Ideologie, die allein im Kapitalismus die Ursache allen Übels, also auch des Antisemitismus, sah. Doch der Antisemitismus verschwand nicht mit dem Kapitalismus und auch nicht durch Schweigen. Wie gingen Juden in der DDR mit ihrer jüdischen Identität um? In welchem Spannungsfeld zwischen Anpassung und Dissidenz bewegten sie sich?
Inhalt
Victor Klemperer (Anetta Kahane), Arnold Zweig (Saskia Thieme), Paul Merker (Jeffrey Herf), Hertha Gordon Walcher (Regina Scheer), Rudolf Schottlaender (Irene Selle), Leo und Rudolf Zuckermann (Judith Kessler), Joachim Chaim Schwarz (Karin Hartewig), Julius Meyer (Andreas Weigelt), Stefan Heym (Jürgen Nitsche), Helmut Eschwege (Martin Jander), Eugen Gollomb (Steffen Held), Fred Wander (Anja Thiele), Reimar Gilsenbach (Tobias von Borcke), Wolf Biermann (Hannes Stein), Jurek Becker (Patrice Poutrus), Barbara Honigmann (Agnes Mueller)
Videoaufzeichnung der Buchpräsentation in der Landesbibliothek in Stuttgart
Besprochen in AVIVA Berlin, 31. Dezember 2021
Vorgestellt in BILD Leipzig, 11. Februar 2022
Vorgestellt in Leipziger Zeitung, 9. Februar 2022
»Bemerkenswert ist die Vielfalt der Lebenswege, politischen Haltungen, jüdischen Identitäten, die in den Texten zum Ausdruck kommen und den Blick auf die Geschichte der DDR und 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland erweitern.« ekz Bibliotheksservice, Februar 2022
Besprochen in der Sächsischen Zeitung, 12. Februar 2022
Besprochen auf Wartburg Radio Eisenach und Radio F.R.E.I., 23./24. Februar 2022
Besprochen von Rosa Luxemburg Stiftung, 4. März 2022
Besprochen in Jüdische Allgemeine, 5. März 2022
»Spannendes und für die Geschichte der Linken wichtiges Buch« Analyse & Kritik, 15. März 2022
»Die Autor:innen des Bands haben sich einer schwierigen Aufgabe gestellt: die Zerrissenheit der Betroffenen zwischen Loyalität und Freiheitsstreben, zwischen dem Glauben an die neue Gesellschaft und Selbstbehauptung angesichts von Verleumdung und Verfolgung zu schildern. Ihre Berichte sind umso wichtiger, als die Erinnerung daran, was unterdrückte (Meinungs-)Freiheit bedeutet, wie sie aussieht und sich anfühlt, im Osten zunehmend zu verschwimmen droht, vor allem auch durch unsägliche Gleichsetzungen von Diktatur und Pandemiemaßnahmen in jüngster Zeit.« Belltower.News, 1. Juli 2022
Audiofeature im NDR, 2. Juni 2022
»Berührend ist jeder der Einzeltexte, gerade weil der grassierende Antisemitismus mit alten Mustern und Klischees überall sichtbar wird. Die Kluft zwischen Aufbruchstimmung und Realität wird in den Personen deutlich. Es sollte ja ein Leben im besseren Teil werden. Aber die DDR war eben auch nur Deutschland.« Kreuzer Logbuch, Oktober 2022
»Der Band gibt einen vorzüglichen Einblick in die Widersprüche und Ambivalenzen jüdischen Lebens in der DDR. Immer wieder erfahren wir von den Gefahren, die ein offenes Bekenntnis zum Judentum oder zu Israel in der DDR mit sich brachten.« Demokratischer Salon, November 2022
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