Katz-Rosenthal, Ehrenstraße 86, Köln
„Ich halte Euch fest und Ihr lasst mich nicht los!“
280 Seiten, Broschur
107 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-364-4
Erschienen: 2017
24,90 €
Wir hatten eine Metzgerei-Kette in Köln, die hieß Katz-Rosenthal. Denen haben sie eine Maus in die Wurstmaschine getan. Das hat der „Westdeutsche Beobachter“ natürlich aufgegriffen: „Es heißt jetzt nicht mehr Katz-Rosenthal, sondern Katz-Maus-Rosenthal.“ Mit solchen Methoden arbeiteten die Nazis. (Zeitzeuge Heinz Decker auf WDR.de)
„Katz-Rosenthal? Ja sicher, kenne ich die. Die waren Metzger und früher sehr bekannt hier in Köln mit mehreren Geschäften. Soweit ich weiß, waren sie Juden!“ Darauf folgt in der Regel eine betretene Stille. Eine häufige Antwort, die man heute von den wenigen hochbetagten Einwohnern erhält, die ihre Stadt noch vor dem Zweiten Weltkrieg erlebt haben und sie liebevoll das „Alte Köln“ nennen. Auf die Frage, was mit den jüdischen Firmeninhabern in der Nazizeit passiert ist, haben sie in der Regel keine Antwort.
Als der Autor vor einigen Jahren in die Ehrenstraße 86 zog, hatte er selbst noch nie von „Katz-Rosenthal“ gehört. Nachdem er eines Tages erfuhr, dass ein Mann in seinem Haus Selbstmord begangen hätte, der einer der Inhaber des Unternehmens gewesen sei, begann er, sich damit zu beschäftigen, welche Menschen 80 Jahre zuvor im gleichen Haus gelebt und welche Schicksale sich in den Räumen abgespielt haben mögen. Dies war der Anfang einer aufwändigen Spurensuche nach der Kölner Unternehmerfamilie Katz-Rosenthal, die bereits 1928 durch die „Mäuseaffäre“ im „Westdeutschen Beobachter“ unter der Leitung von Robert Ley, dem späteren Reichsleiter der NSDAP und des Einheitsverbands Deutsche Arbeitsfront, fast um ihre Existenz gebracht worden wäre.
Dieses Buch ist kein Roman, obwohl es den Stoff dazu sicherlich liefern könnte, sondern eine Sortierung, Zusammenstellung und Interpretation von familiengeschichtlichen Quellen, deren Authentizität es so weit wie möglich zu bewahren gilt.
„Durch die umfassende Darstellung des alltäglichen Lebens inmitten der Kölner Gesellschaft entsteht ein Einblick in das Leben einer jüdischen Familie, die im Laufe der Jahre Ausgrenzung, Plünderung, Verfolgung, Emigration und Vernichtung ausgesetzt war – ein Beispiel, das sich aus Vietens Sicht gerade wegen seiner Vielschichtigkeit für Erinnerungsarbeit anbietet.“ Jüdische Allgemeine, 11. Januar 2018
„Erst eine Nachbarin erzählte ihm von der historischen und kulturellen Bedeutung des Ortes, an dem sich Abraham Katz 1933 das Leben nahm. Vieten begann mit der Suche nach Überlebenden der Kölner Metzger-Dynastie und hielt die spannende Geschichte der Familie in seinem Buch fest.“ Kölner Stadt-Anzeiger, 2. April 2018
Rezension in der Kölnischen Rundschau, 3. April 2018
Rezension in der Rheinischen Post, 3. April 2018
Pressebeitrag anlässlich der Buchvorstellung im NS-Dokumentationszentrum Westdeutsche Zeitung, 27. März 2018
„[Vieten] beschreibt – nüchtern, aber fesselnd – alle seine Schritte, weckt so Neugier und erzeugt Spannung. Akribisch, detailreich, aber nie langweilig erzählt er die Geschichte einer fest in der Kölner Gesellschaft integrierten, überaus erfolgreichen Familie“ Report-K, 5. April 2018
„Inzwischen hat Vieten die Geschichte der Familie Katz-Rosenthal zu Papier gebracht. Das Buch ist zweisprachig in Deutsch und Englisch erschienen. Alle Familienmitglieder sollten die Möglichkeit haben, es zu lesen. Und das haben sie getan mit großer Freude. Ein Familienmitglied nannte es: ‚a labor of love ’ / ‚Ein Werk der Liebe.“ Deutschlandradio (Schalom), 25. Mai 2018
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