Joseph Norden, Elisa Klapheck (Hg.)

Liebesbriefe an Regina Jonas

Sprache: Deutsch
196 Seiten, Hardcover
38 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-588-4
Erschienen: 2024
20,00 €

Schriftenreihe Rabbiner Dr. Joseph Norden Bd. 3

Im Juli 1939 lernten sich in Hamburg Joseph Norden, ehemaliger Rabbiner der Synagoge in Elberfeld, und Regina Jonas, die erste Rabbinerin der Welt, kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick für den fast Siebzigjährigen und die halb so alte junge Kollegin, die nun – hauptsächlich in Briefen – eine Liebesbeziehung wagten, in „bitterböser Zeit“. Bis zu seiner Deportation nach Theresienstadt im Sommer 1942 schrieb Joseph Norden rund einhundert Briefe an Regina Jonas nach Berlin – ihre Antworten sind verloren. Die Korrespondenz ist Ausdruck der einzigartigen Liebe zweier Intellektueller zwischen rabbinischer Verantwortung, stetigem Lernen und dem Ringen um ein gemeinsames Glück im Angesicht der Schoa.
Elisa Klapheck hat Regina Jonas bereits 1999 ein Denkmal gesetzt, indem sie deren Arbeit „Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?“ kommentiert neu herausgegeben hat. Mit der Edition der Liebesbriefe von Joseph Norden werden nun weitere Facetten ihrer Persönlichkeit wie in einem Spiegel reflektiert.

Herausgegeben von Elisa Klapheck und Ulrike Schrader
im Auftrag des Trägervereins Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal e.V.


Joseph Norden

(1870–1943), geboren in Hamburg, studierte in Berlin Philosophie und belegte Kurse am orthodoxen Rabbinerseminar zu Berlin. 1895 wurde er an der Universität Halle zum Dr. phil. promoviert und bestand ein Jahr später das Rabbinatsexamen. Ab 1897 war er Rabbiner in Neustettin und ab 1899 in Myslowitz (Oberschlesien). 1907 trat er die Stelle als Gemeinderabbiner der jüdischen Gemeinde in Elberfeld (heute Wuppertal) an. 1935 kehrte er nach Hamburg zurück und engagierte sich nach den Novemberpogromen 1938 für die dortige Tempel-Reform-Bewegung. Im Juli 1942 wurde Norden nach Theresienstadt deportiert, wo er 1943 starb. Er war ein bedeutender Vertreter des deutschen liberalen Judentums.

Elisa Klapheck

ist liberale Rabbinerin in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, promovierte Philosophin und Professorin für Jüdische Studien am Zentrum für Komparative Theologie in Paderborn. Sie engagiert sich für eine religiöse Erneuerung des Judentums und bezieht dabei die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftsethischen Herausforderungen der Gegenwart mit ein.

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