„Der Kuckuck soll dich holen, mit Donner und Pistolen, wenn Du vergißt, wer dein Onkel Otto ist. Zur Erinnerung von deinem Onkel Otto Fischer.“ Diese Zeilen schrieb der berühmte österreichische Fußballstar und Nationalspieler Otto Fischer im Jahr 1932 in das Poesiealbum seiner Nichte Alice Tichy. Vielleicht ahnte er bereits, dass die Erinnerung an ihn verblassen würde. In der Zwischenkriegszeit gehörte Fischer zur ersten Generation Wiener Profifußballer und trug sieben Mal das österreichische Nationaltrikot. Als begnadeter Dribbler wurde er auf den Wiener Fußballplätzen gefeiert, als Jude aber auch Ziel antisemitischer Angriffe. Fischer repräsentierte die Wiener (Fußball-)Schule und arbeitete nach seiner aktiven Karriere als Trainer in Osteuropa. Im lettischen Liepāja fand er sein sportliches und privates Glück, heiratete und führte den dortigen Verein Olimpija Liepāja zu drei Meistertiteln. 1941 wurde der populäre Coach von den Nationalsozialisten ermordet. Nach seinem Tod geriet Otto Fischer völlig in Vergessenheit. Diese Monografie schildert erstmalig sein Leben und Wirken als ein Stück Wiener Kulturgeschichte im Spannungsfeld zwischen jüdischer Partizipation und Antisemitismus am Vorabend des Holocaust.
Besprechung in "Baltische Stunde", 2. Juli 2024
"Alexander Juraske, Wiener Historiker, mit Forschungsschwerpunkten zur österreichischen Sport- und Fußballgeschichte sowie Wiener Stadtgeschichte, lässt nun in einer umfassenden Biographie in Wort&Bild dieses Lebensbild zwischen Anerkennung und Ausgrenzung wie schließlich Mord wieder ans Licht treten und es ist eine äußerst gelungene Spurensuche, die Lebens-, Kultur-, Sport-, Stadt- und Weltgeschichte verbindet." literaturoutdoors.com, 24. Juni 2024
"Auch der Publikumsliebling der Zwischenkriegszeit, der flinke und technisch versierte Linksaußen Otto Fischer, stammte aus einer jüdischen Familie. In seinem neuen Buch 'Otto Schloime Fischer' zeichnet Juraske auch das tragische Ende des in Wiens gefeierten siebenfachen Teamspielers nach." Kurier, 30. Juli 2024
"Das nun im Verlag Hentrich & Hentrich erschienene Buch 'Otto Schloime Fischer. Ein jüdischer Fußballstar aus Wien' des Historikers Alexander Juraske erinnert an einen der populärsten heimischen Fußballer der Zwischenkriegszeit, der lange Zeit fast völlig in Vergessenheit geraten war. Seine Karriere spiegelt den Aufstieg der europaweit geschätzten 'Wiener (Fußball-)Schule' wider. Nu – Jüdisches Magazin für Politik und Kultur, März 2024
"Der ehemalige österreichische Nationalspieler wurde vermutlin Ende 1941 bei Massakern an Juden in Lettland ermordet und geriet in Vergessenheit. Diese liebevolle Biografie erinnert an ihn." Christoph Biermann, 11 FREUNDE, November 2024
"Ein Allerweltsname, eine Biografie, die weitestgehend vergessen ist. Und eine Geschichte, die typisch für die 20er- und 30er-Jahre ist, in denen Fußball in Mitteleuropa zum gesellschaftlichen Ereignis und Profisport wurde. Otto 'Schloime' Fischer war damals mittendrin." Zeitspiel 37, IV/2024
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