Vor lauter Schuld …
Schuldverstrickungen im gegenwärtigen Erinnerungsdiskurs
186 Seiten, Hardcover
0 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-675-1
Erschienen: 2024
20,00 €
Schuldfragen sind vielseitig mit jüdischem Leben in Deutschland verwoben. Sie behalten ihre Aktualität im gegenwärtigen Antisemitismusdiskurs. Schuldgefühle unter Juden, etwa die Überlebensschuld derer, die der Shoah entrinnen konnten, während ihre Verwandten ermordet wurden, treffen auf eine nach 1945 in der Bundesrepublik Deutschland einsetzende Schulddebatte, die zum einen nach einem angemessenen Umgang mit der Schuld gegenüber Juden fragte, zum anderen aber auch die Rede vom „Schuldkomplex“ der Deutschen hervorbrachte. Diese dient der Schuldabwehr und beschuldigt „die Juden“ bzw. „die Israelis“ erneut.
Der Vernichtungswille gegenüber Juden und jüdischem Leben hat Dimensionen der Schuld hervorgebracht, die nicht abgetragen, wohl aber zur Verantwortungsübernahme für gegenwärtige und künftige Vorkommnisse herangezogen werden können. Doch was bedeutet es für den sozialen Zusammenhalt der Generationen und Religionen, wenn das Bewusstsein kollektiver Schuldverstrickung verblasst?
Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Buches, das auch in den Blick nimmt, inwiefern ein reflektierter Umgang mit Schuld in einer Gesellschaft zu ethischen Transformationsprozessen führen kann.
Mit Beiträgen von Saskia Fischer | Anne Gidion | Yemima Hadad | Sara Han | Katharina von Kellenbach | Daniel Neumann | Michael Penzold | Bianca Patricia Pick | Gesine Schwan | Julian-Chaim Soussan
Mit einem Grußwort von Barbara Traub
Mit einer Einleitung von Doron Kiesel und Christian Staffa
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