Wer durch Feuer
Krieg am Jom Kippur und die Wiedergeburt Leonard Cohens
Sprache: Deutsch
204 Seiten, Broschur
31 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-612-6
Erschienen: 2023
22,00 €
Im Oktober 1973 reiste der Dichter und Sänger Leonard Cohen – neununddreißig Jahre alt, berühmt, unglücklich und in einer kreativen Schaffenskrise – von seiner Heimat auf der griechischen Insel Hydra in das Chaos und Blutvergießen der Wüste Sinai, als Ägypten Israel am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, angriff. Mit einer Gitarre und einer Gruppe einheimischer Musiker zog Cohen an der Front umher und traf Hunderte junger Soldaten, Männer und Frauen, die sich im schlimmsten Moment ihres Lebens befanden. Diejenigen, die überlebten, haben diese Erfahrung nie vergessen. Und der Krieg veränderte auch Cohen. Er hatte angekündigt, seine Musikkarriere aufzugeben, aber stattdessen kehrte er nach Hydra und zu seiner Familie zurück und veröffentlichte eines der erfolgreichsten Alben seiner Karriere.
In „Wer durch Feuer“ schildert der Journalist Matti Friedman diese Wochen im Sinai in fesselnder Weise. Er stützt sich dabei auf Cohens bisher unveröffentlichte Texte und Originalberichte, um eine kaleidoskopische Darstellung eines erschütternden, prägenden Moments sowohl für ein junges Land im Krieg als auch für einen Sänger am Scheideweg zu schaffen.
„Ein faszinierender und intensiver Bericht über Leonard Cohens Zeit in Israel während des 19-tägigen Jom-Kippur-Krieges von 1973. Ein Muss für jeden Leonard-Cohen-Fan, mit Auszügen aus seinen unveröffentlichten Manuskripten aus dieser Zeit. Gefühlvoll und durchdacht.“ Suzanne Vega
„Ein kurzes, symphonisches Buch mit bemerkenswerten Geschichten über Sehnsucht, Liebe und Krieg, dessen Leitmotiv ein heimgesuchter Künstler ist, der geheime Akkorde trägt, die die Welt verzaubern.“ Rabbiner David Wolpe
„Matti Friedman zeichnet sich dadurch aus, dass er in vergessenen Dingen die große Bedeutung findet: vergessene Manuskripte, vergessene Kriege, vergessene Spione. In diesem Bericht über Leonard Cohens vergessene Konzerttournee während des Jom-Kippur-Krieges wird nicht nur eine verborgene Seite Cohens enthüllt, sondern auch eine verborgene Seite Israels. ,Wer durch Feuer‘ ist ein Buch über die Veränderung, die geschieht, wenn man durch Flammen geht.“ David Bezmozgis
„Ein aufschlussreicher und fesselnder Bericht über diese wenigen kurzen Wochen, in denen das Schicksal Israels am Abgrund stand, aber seine Enthüllungen werden den Leser viel länger begleiten, als es dauert, den schmalen Band zu lesen. ... Friedmans fesselnde Erzählung eines entscheidenden Krieges, der eine Nation, das jüdische Volk und einen Musiker unauslöschlich geprägt hat, zieht den Leser in seinen Bann und lässt ihn nicht mehr los, bis die letzte Seite zu Ende gelesen ist.“ Jewish Journal
"Wir brauchen mehr Leonard Cohens", Ayala Goldmann im Interview mit Autor Matti Friedman Jüdische Allgemeine, 21. September 2023
"Leonhard Cohen im Jom-Kippur-Krieg: Matti Friedman über 'Wer durch Feuer'" DLF, 14. Oktober 2023
"Leonard Cohen sang im Jom Kippur Krieg vor israelischen Soldat:innen. Für den Reporter eines Musikmagazins war der Star in der Wüste nur ein 'besserer Tourist'. Die Überspannung des Augenblicks an einem äußersten Punkt des Lebens, in dem keine Suggestion die Vortragsmagie in der sagenhaften Wüste Sur übersteigt, und Cohen so konkurrenzlos wie der Messias erscheint, evoziert einen Bildersturm des Elementaren. Kongenial charakterisiert Friedman den Typus der hingerissenen Verteidiger:innen Israels." Jamal Tuschick, 21. Oktober 2023
"Bei der Flucht aus Ägypten vergaßen die Israeliten nicht, ihre Musikinstrumente mitzunehmen. Das wissen wir, denn nachdem sie das geteilte Rote Meer durchquert hatten und die ägyptischen Streitwagen im Meer versunken waren, feierte das jüdische Volk so: Angeführt von der Prophetin Mirjam nahmen die Frauen die Tamburine zur Hand, sangen und tanzten (2. Mose 15, 20). Leonard Cohen hingegen hatte viertausend Jahre später seine Gitarre zu Hause gelassen. Freilich waren die Israeliten auch nicht mit dem Flugzeug gereist, in dem ein Musikinstrument leicht Schaden nehmen kann." MENA-watch, 7./8. Oktober 2023. TEIL 1 TEIL 2
"Leonard Cohen im Jom-Kippur-Krieg", Interview mit Autor Matti Friedman DLF, 14. Oktober 2023
Interview mit Autor Matti Friedman DLF Kultur, 24. Oktober 2023
"Blutjunge Soldatinnen und Soldaten verbrachten entspannt die Zeit auf ihren Posten auf dem Sinai. Sie spielten Gitarre, sangen und liebten, als plötzlich feindliche Flugzeuge auftauchten und die ersten Kameraden im Chaos starben. Kaum hat uns der Autor die jungen Soldaten namentlich vorgestellt und ihre Charakterzüge beschrieben, konfrontiert er uns schon mit ihrem Tod. Sie sind Anfang 20, unerfahren im Kampf, der Leser ist mitten im Krieg." Radio Schalom, 2. Oktober Wartburg-Radio Eisenach // 26. Oktober 2023 Radio F.R.E.I. Erfurt
"1973 war der Künstler, der mit songs wie 'Suzanne', 'Famous blue raincoat' oder 'So long, Marianne' bis heute inspirierende musikalische Klassiker schuf, in einer persönlichen künstlerischen Umbruchphase und wollte sich nach sehr erfolgreichen musikalischen Jahren wieder dem Schreiben widmen, in dem seine künstlerischen Wurzeln lagen." literaturoutdoors, 6. November 2023
"Es ist ein aus zwei Gründen eindringlicher Bericht. Der eine Grund betrifft die Vergangenheit, [...] der zweite Grund betrifft das Jetzt. Man muss sich beim Lesen ab und an daran erinnern, dass die Handlung im Jahr 1973 spielt und nicht im Oktober 2023. Wie heute war Israel völlig unvorbereitet getroffen worden von seinen Feinden. Wie heute brach in diesen dunklen Stunden die Diaspora nach Israel auf, um sich dem Militär anzuschließen." Süddeutsche Zeitung, 7. November 2023
"Auch wenn er viele Jahre damit verbracht hatte, seinem stark religiösen und fest im jüdischen Gemeindeleben verankerten Elternhaus in Montreal zu entfliehen, ging er nun ins Heilige Land, um 'Ägyptens Kanonenkugeln aufzuhalten', wie er in seinen Aufzeichnungen festhält. […] Insbesondere diese literarischen Reflexionen Cohens sind aufschlussreich, gehören sie doch mit zu seinen direktesten Auseinandersetzungen mit seinem jüdischen Hintergrund und seinem Verhältnis zum Staat Israel, seiner 'mythischen Heimat'. Jonas Engelmann, Jungle World, 9. November 2023
"Ein neues Buch erzählt die bislang kaum bekannte Geschichte von Leonard Cohens Tour bei israelischen Soldaten im Sinai während des Jom-Kippur-Krieges 1973 – und wird von der Aktualität überholt." tachles, 19. November 2023
"Leonard Cohen und der Jom-Kipúr-Krieg 1973" BR Schalom, 17. November 2023
"Leonard Cohen im Jom-Kippur-Krieg" Interview mit Matti Friedman mit Almut Engelien, Schabat Schalom, 24. November 2023
Weihnachtstipp im ZDF Literarisches Quartett, 1. Dezember 2023
"Vielleicht ist die Geschichte von Leonard Cohens seltsamer Reise durch den Krieg eine Art Parabel vom Pazifismus der Künstler. Gehört die scheppernde Kriegsromantik nicht auch zum Pathos des Pop? Dass ihm friedensliebendes Geklimper wie «Give Peace a Chance» weniger nahe ist als die Spuren alttestamentarischen Zorns in der jüdischen Tradition, hat Cohen nie verleugnet. Auch der gläubige Künstler entkommt den Ambivalenzen zwischen Gut und Böse nicht. Das steht in Cohens vielen Songs vom strafenden Gott. «You Want It Darker» heisst der vielleicht dunkelste davon." Paul Jandl, NZZ, 6. Dezember
"Friedman zitiert Cohens Tagebuch und einen Prosatext aus jener Zeit. Beide waren bisher unveröffentlicht. Immens werkvertraut blickt er zudem auf Songs, die markant Cohens Wurzeln zeigen – und auch, wie er zwischen Distanz und Identifikation damit oft schwankte." Udo Feist, WDR5, 17. Dezember 2023
"Matti Friedman und 'Who By Fire': Leonard Cohen im Jom-Kippur-Krieg" DLF Kultur, 24. Dezember 2023
"Leonard Cohen und der Jom Kippur Krieg" Almut Engelien im Gespräch mit Autor Matti Friedman, rbb, 29. Dezember 2023
"Das Buch wirkt etwas bruchstückhaft, zeitweise verloren in Kriegsromantik, dann wieder allzu spekulativ, weil zu wenig über das wahre Denken und Empfinden des Protagonisten zu erfahren ist. Der gemeinhin als friedfertig geltende Poet Leonard Cohen wird entmythologisiert. Patriotismus und Heldengeschichten dominieren – nicht unbedingt hilfreich in der verzwickten, latent kriegerischen Situation in Nahost." Neues Deutschland, 16. Januar 2024
"Friedmans Schilderung ist nicht zuletzt deswegen beeindruckend, weil sie verschiedene Schichten der Ereignisse – die politisch-militärische Lage, Cohens Lebenskrise und künstlerische Wandlung, das gesellschaftliche und religiöse Umfeld – miteinander in Beziehung setzt." Michael Stapper, info-netz-musik, 18. Januar 2024
"Dieses Buch ist brennend aktuell. Denn von Mitteleuropa aus kann der Krieg, in den Israel am 50. Jahrestag des ersten Jom-Kippur-Krieges gestürzt wurde, in seiner geistigen, weit über die militärischen Fakten hinausgehenden Sphäre kaum verstanden werden." Sebastian Sigler, tabula rasa, 27. Januar 2024
"Inspiriert, gründlich und werkvertraut gräbt Friedman indes noch tiefer, indem er markante Cohen-Songs hinzunimmt. Eingebettet in Szenen aus diesem Überlebenskrieg zeichnet er so ein spirituelles Portrait, das zwischen dem Mann und dem Künstler zwar sorgsam unterscheidet, aber den Kern seiner Jüdischkeit dennoch nachvollziehbar einkreisen kann." Udo Feist, zeitzeichen 02/2024
"Das druckfrische Buch, dessen deutsche Ausgabe aus dem Leipziger Verlag Hentrich und Hentrich stammt, erhielt dadurch seinen Titel, der durch präzise Knappheit fasziniert. Zugleich erhalten die Bewunderer Leonard Cohens überraschende und erstaunliche Einblicke in eine entscheidende Lebensphase ihres musikalischen Idols. Beklemmend ist die Aktualität. 1974 ist jetzt. Ein 'Nie wieder' hat es nie gegeben." Sebastian Sigler, Tagespost, 1. Februar 2024
"Als am Jom Kippur am 6. Oktober 1973 der großartige jüdisch-kanadische Sänger und Dichter Leonhard Cohen die Nachricht vom Überfall der Ägypter auf israelische Stellungen erhält, nimmt er die nächste EL AL-Maschine nach Tel Aviv, streift sich ein khakifarbenes Hemd über und meldet sich bei der israelischen Armee dienstbereit. Als ambulanter Truppenbetreuer während des kompletten Jom-Kippur-Kriegs 1973 gibt er bis zu acht Konzerte täglich vor den Zahal-Truppen, teilweise sogar während der Gefechte." L. Joseph Heid, Jüdische Rundschau, Januar 2024
"Matti Friedmans Schilderungen legen nahe, dass es gerade die innere Zerrissenheit des Sängers ist, die seine vom Kampf gezeichneten Zuhörer anzieht und mitnimmt. Trost konnte Leonard Cohen in diesen Tagen, in denen das Leben dieser noch so jungen Frauen und Männer aufs äußerste bedroht war, nicht spenden. Vielleicht war es eher so, dass, weil in seinen Liedern der unbedingte Wille zum Atemholen und damit zum Überwinden eines quälenden Erstickungsgefühls zum Ausdruck kommt, die Bedrohung des eigenen Lebens gleichzeitig sichtbar wurde und, eher insgeheim als bewusst, angenommen werden konnte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger." Karl-Josef Müller, Hagalil, 16. April 2024
"Matti Friedmans Buch liefert keinerlei Antworten auf solcherart Fragen, und gerade darin besteht seine Bedeutung. Ein Sänger nimmt eine Gitarre in die Hand und trägt schwer verständliche, ja sinnlos wirkende Lieder vor. Er ist derjenige, der, nach seinen eigenen Worten, 'sich neben die Katastrophe setzt und klagt.'" literaturkritik.de, 26. April 2024
„Friedman nimmt den Leser auf Cohens Reise durch das Kriegsgebiet von 1973 mit. Die persönlichen Aufzeichnungen Cohens wurden ihm von den Nachlassverwaltern großzügig zur Verfügung gestellt, sodass manches hier zum ersten Mal veröffentlicht wird, genauso wie manches Foto, das ihm Interviewpartner überlassen haben. Aus unterschiedlichstem Material hat er einen Text über diese Tage geschrieben, der die innere Entwicklung Cohens nachvollziehen lässt und die Wirkung von Cohens Lieder auf die Soldaten deutlich macht. Eine mitreißende, berührende Lektüre.“ Priska Tschan-Wiegelmann, Jüdisches Leben in Bayern, 27. September 2024
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