Hentrich & Hentrich Verlag eröffnet im Haus des Buches Leipzig

01.09.2018 - 28.11.2018 Leipzig

Presseinformation
 
Der Hentrich & Hentrich Verlag Berlin geht nach Leipzig
 
Zum 1. September 2018 eröffnet der auf jüdische Kultur und Zeitgeschichte spezialisierte Hentrich & Hentrich Verlag sein Büro im Haus des Buches Leipzig

Die Eröffnungsfeier findet am 28. November 2018, 18 Uhr im Ariowitsch-Haus Leipzig statt.
 
Die Verlegerin Dr. Nora Pester dazu im Gespräch
 
- Was ist der Auslöser für Ihren Umzug?
 
Wie viele Firmen und Privatpersonen in Berlin können auch wir unser bisheriges Mietverhältnis nicht fortsetzen. Nach zweimaligem Verkauf des ehemaligen Buchgewerbehauses Lüderitz & Bauer in der Wilhelmstraße an Investorengruppen sehen wir uns mit einer grundsätzlichen Mietsteigerung von rund 150 Prozent konfrontiert, würden wir hier bzw. in der Innenstadt bleiben. Wir haben uns deshalb entschieden, nicht in die Peripherie Berlins zu ziehen und lange Anfahrtswege in Kauf zu nehmen, sondern einen Neustart in Leipzig zu planen.
 
- Warum haben Sie sich für Leipzig entschieden?
 
Nach insgesamt über dreißig Jahren in Berlin schreiben wir nun ein neues Kapitel in unserer Verlagsgeschichte. Das Ende unseres Mietvertrags nehmen wir, der einzige deutschsprachige Verlag für jüdische Kultur und Zeitgeschichte, zum Anlass, neun Jahre nach unserer Neugründung und den fast 400 in dieser Zeit entstandenen Buchprojekten neue Ideen rund ums jüdische Buch zu entwickeln und zu verwirklichen.
Leipzig bietet uns dafür ideale Rahmenbedingungen. Sie ist eine der schönsten und traditionsreichsten, zugleich jüngsten und dynamischsten Großstädte Deutschlands – und meine Heimatstadt.
Wir haben in Leipzig mit dem Haus des Buches am Gutenbergplatz im grafischen Viertel einen idealen Standort und Partner gefunden. Zugleich wurden wir im Rathaus sofort herzlich willkommen geheißen und mit Rat und Tat unterstützt. Hier ist man sich der Verantwortung für Vergangenheit und Zukunft überaus bewusst. Leipzig war eben nicht nur die deutsche Buch- und Messestadt. Leipziger Kultur und Geschichte ist ohne seine jüdischen Verleger, Künstler, Gelehrten, Händler und Industriellen nicht denkbar. Und in der Gegenwart freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit der sehr aktiven und lebendigen Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig.
Weil der Verlag zudem im gesamten Bundesgebiet aktiv ist, bietet uns die Mitte Deutschlands auch einen verkehrstechnischen Vorteil. Außerdem sind unsere Grafik und Herstellung schon seit Jahren in Leipzig ansässig. Es besteht also bereits eine enge Bindung zu dieser Stadt.
 
- Was verbindet den Verlag weiterhin mit Berlin?
 
Sehr viel, und damit meine ich nicht nur den Zusatz im Verlagsnamen. Es gibt auch zukünftig ein „Team Berlin“, und ich werde weiterhin persönlich in Berlin präsent und für unsere Partner, Autoren und Herausgeber vor Ort ansprechbar sein. Leipzig und Berlin trennen gerade einmal 65 Bahnminuten. Auch inhaltlich bleiben wir Berlin, seiner jüdischen Geschichte und Gegenwart verbunden. Ein jüdischer Verlag ist per se kosmopolitisch.  
 
- Ist der Umzug nach Sachsen auch ein politisches Statement?
 
Dieser Verlag ist ein Demokratieprojekt und damit nicht an einen bestimmten Standort gebunden, sondern an eine funktionierende Demokratie. Um Friedrich Ebert zu zitieren: „Demokratie braucht Demokraten.“ Leipzig nimmt schon immer eine politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Sonderstellung in Sachsen ein. Und selbstbewusste jüdische Stimmen braucht es in ganz Deutschland. Wir möchten uns daher endlich wieder ganz auf unsere Kernaufgaben konzentrieren und nicht darauf, ob und wie lange wir in Berlin noch eine Bleibe gehabt hätten. Diese Entwicklung belastet nicht nur Unternehmen, sondern auch deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Da hilft meines Erachtens auch keine selektive Verlagsförderung für Einzelne nach subjektiven Kriterien, sondern nur eine strukturelle Förderung. Schlussendlich entscheidet der Standortwettbewerb.
Und getreu meinem Motto „Wer, wenn nicht du? Wann, wenn nicht jetzt?“ ist es genau der richtige Zeitpunkt, um als jüdischer Verlag in Sachsen historisch und politisch Position zu beziehen.


Hentrich & Hentrich Verlag Berlin Leipzig
Inh. Dr. Nora Pester
Haus des Buches | Gerichtsweg 28
04103 Leipzig
Tel.: +49 – 341 – 581 55 898
E-Mail: info@hentrichhentrich.de

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Postfach 61 04 02
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Hentrich & Hentrich Verlag Berlin Leipzig | Dr. Nora Pester | Gerichtsweg 28 | D-04103 Leipzig
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E-Mail: n.pester@hentrichhentrich.de | www.hentrichhentrich.de