Carl Melchior
Hamburger Jurist, internationaler Bankier, Politiker
134 Seiten, Broschur
11 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-572-3
Erschienen: 2023
12,90 €
Carl Melchior (1871–1933) war in Hamburg Amtsrichter bis ihn Max Warburg 1902 zum Syndikus des Bankhauses M.M. Warburg berief. 1917 wurde er Teilhaber der Bank. 1918 gehörte er zu den Mitbegründern der Deutschen Demokratischen Partei. 1919, zunächst Vorsitzender des Finanzausschusses der deutschen Waffenstillstandsdelegation, wurde Melchior Hauptdelegierter bei den Versailler Friedensverhandlungen. In den 1920er Jahren nahm er maßgeblich an fast allen Konferenzen über Reparationskosten teil, engagierte sich für eine europäische Friedensordnung und erwarb sich bei den Alliierten ein hohes Maß an persönlicher Anerkennung. Ab 1927 vertrat Melchior Deutschland im Völkerbund. Anfang 1933 gründete er den „Zentralausschuss der deutschen Juden für Hilfe und Aufbau“ mit und übernahm bis zu seinem Tod im Dezember 1933 auch dessen Geschäftsführung.
"Er gehört zu den großen Unbekannten der Zwischenkriegszeit: Der Jurist und Bankier Carl Melchior (1871–1933), Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei und Teilhaber der Hamburger Warburg-Bank, war von den Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen nach dem Ersten Weltkrieg bis zum Ende der Reparationen 1932/1933 fast ununterbrochen als Deutschlands führender Finanzdiplomat im Dienst der Weimarer Republik tätig. Keine Darstellung zum Versailler Frieden sowie zur Außen- und Wirtschaftspolitik von 1918 bis 1933 kommt ohne den Bezug auf Carl Melchior aus." Dorothea Hauser, hsozkult, 17. September 2024