Eine Erinnerung ist eine Erinnerung ist eine Erinnerung?
Judaica aus dem Umfeld der Synagoge Kriegshaber
172 Seiten, Klappenbroschur
115 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-248-7
Erschienen: 2018
25,00 €
Objekte sind in vielfacher Weise Träger von Erinnerungen. Als stumme Zeugen verschiedener Vergangenheiten können sie auf Brüche wie Kontinuitäten der Geschichte verweisen, wenn man ihre vielfältigen Dimensionen aufdeckt.
Auch den 23 Objekten aus dem Umfeld der Synagoge Kriegshaber, einer der zwei in Augsburg erhaltenen Synagogen, sind vielfältige Erinnerungen eingeschrieben. In der NS-Zeit in alle Welt verstreut, kehren kostbares Tora-Silber, wertvolle Textilien, seltene Manuskripte und andere Judaica für diese Ausstellung einige Wochen lang in ihre Heimat zurück und erinnern dort an die religiöse, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung dieser einstigen Vorstadtgemeinde, die weit über die einer landjüdischen Gemeinde hinausging. Sie verweisen aber auch auf die individuellen Erinnerungen ihrer früheren Besitzer oder ihrer einstigen Verwender und stellen Fragen nach einem heute adäquaten Umgang mit diesen Erinnerungen.
Mit Beiträgen von Micha Brumlik, William L. Gross, Souzana Hazan, Felicitas Heimann-Jelinek, Martin Kohlbauer, Benigna Schönhagen, Sabine Ullmann
„[Daneben] sei noch der Ausstellungskatalog positiv hervorgehoben, der durchgängig in deutscher und englischer Sprache gehalten ist. Die Begrenzung auf lediglich wesentliche Hinweise zur Konzeption der Ausstellungsmacherinnen, Grußworte etc. rückt die Exponate, die im Katalog detailliert von ihrer individuellen Geschichte aus beschrieben werden, in den Mittelpunkt der Erinnerung an 400 Jahre jüdisches Leben in Kriegshaber.“ H-Soz-Kult, 26. Mai 2018
»Ausstellung und Katalog ist es hervorragender Weise gelungen, den ehemals vor Ort vorhandenen Reichtum jüdischer Objektkultur vor Augen zu führen und in seinen historischen und sozialen Kontext einzubinden. Dazu trägt der genaue Blick auf die einzelnen Objekte erheblich bei, der so nur in einer überschaubaren Ausstellung zu leisten ist. Zugleich öffnet das Konzept eine zweite Ebene, indem es die erinnerungskulturellen Bezüge der Objekte hervorhebt. Man wünscht sich mehr von solchen sorgfältig durchdachten Präsentationen – gerade auch im Bereich der jüdischen Kultur, die aufgrund der Verfolgungen so viel an Substanz verloren hat.« Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 82 (3) 2019
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