Postalische Zeugnisse
zur deutschen Besatzungsherrschaft im Protektorat Böhmen und Mähren
208 Seiten, Hardcover
380 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-245-6
Erschienen: 2018
29,90 €
„Ein wichtiger Beitrag zur Erforschung und Aufarbeitung der tragischsten Periode in der Geschichte der tschechisch-deutschen Beziehungen.“ Vojtěch Blodig, Prag
In seinem Erlass zur Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren sicherte Hitler den besetzten böhmischen Ländern Autonomie und Selbstverwaltung zu. Was die versprochene „Autonomie“ in der Praxis bedeutete, zeigte sich sehr bald. Die deutschen Okkupanten unterdrückten jede Regung von Opposition und begannen mit der Verfolgung der Juden. Die Gestapo-Gefängnisse füllten sich, Repräsentanten des kulturellen Lebens, Studenten, (angebliche) Regimegegner wurden in Konzentrationslager deportiert. Auf dem Boden des Protektorats, in Theresienstadt, entstand die größte Sammelstelle für Juden auf dem Weg in die Vernichtung. Die „tschechischen“ Behörden wurden bald auf allen Ebenen vollständig unter deutsche Kontrolle gestellt. „Autonomie“ und „Selbstverwaltung“ waren eine Fassade, hinter der sich ein System der rücksichtslosen Unterdrückung verbarg.
Mit Hilfe einer bisher wenig beachteten Kategorie von Dokumenten veranschaulicht der Autor ausgewählte Aspekte der deutschen Besatzungsherrschaft in Böhmen und Mähren. Es handelt sich dabei um Zeugnisse der postalischen Kommunikation: Postkarten, Briefinhalte, Briefumschläge, Zahlungsbelege etc.
Diese Dokumente werden in ihrem historischen Kontext gesehen, woraus sich eine neue Perspektive auf Geschichte und weitere Informationen zu Personen und Institutionen ergeben. Diese Methodik wird im angelsächsischen Sprachbereich als „Social Philately“ bezeichnet, während sie sich im Deutschen u.a. als „historisch orientierte Philatelie“ zu etablieren beginnt.
Herausgegeben mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds / Kniha vychází za podpory Česko-německého fondu budoucnosti
»Sammler der letzten Post: Heinz Wewer war ein „sozialer Philatelist“, er trug die letzten Briefe und Postkarten der Verfolgten des Nationalsozialismus zusammen.« Nachruf im Tagesspiegel, 6. September 2022
„Heinz Wewer hat mit seiner akribischen Untersuchung einen eindrucksvollen Beitrag zur Geschichte der Gefängnisse und Lager im Protektorat geliefert.“ Detlef Brandes, Historische Zeitschrift 309 (2019)
„So hält der Leser wieder ein mit hochinteressanten historischen Informationen randvolles Buch in den Händen, das als ein Meilenstein in der Entwicklung der deutschen Politik ab 1938 ebenso aufzufassen ist, wie es ein bedeutender Beitrag zur Postgeschichte bzw. der Social Philately des Protektorat Böhmen und Mähren ist.“ Deutsche Briefmarken-Revue, 4/2018
Veranstaltungsbericht von der Vorstellung des Buches am 6. Juni 2018 in der Tschechischen Botschaft
„Gegliedert ist Wewers Buch in einen Teil, der die Geschichte des Protektorates insgesamt behandelt, und einen Teil, der Theresienstadt gewidmet ist. Präzise schildert er das System des Terrors, wobei er mit der Zwangsarbeit einen Bereich thematisiert, der im Zusammenhang mit Böhmen und Mähren eher selten angesprochen wird.“ philatelie, August 2018
„Wewers neue Veröffentlichung ist eine Fortsetzung seines zuvor erschienenen Buches. Diese eindringliche Dokumentation der NS-Verbrechen im Protektorat Böhmen und Mähren ist nicht nur eine Bereicherung der Philatelie, sondern auch der Geschichtswissenschaft, und ist unbedingt lesenswert.“ Die Ganzsache, 1/2018
„Das Buch zeigt auf, welche Möglichkeiten bestehen, Geschichte zu erzählen, wenn man über die Briefmarke selbst hinausblickt.“ Deutschen Briefmarken-Zeitung (DBZ), 27. April 2018
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