Anja Schindler

Die drei Leben des Meir Schwartz

Das Schicksal meines Vaters

Language: German
180 pages, hardcover
30 illustrations
ISBN: 978-3-95565-278-4
Publication date: 2018
19.90 €

„Im Laufe seines Lebens hatte mein Vater vier Staatsbürgerschaften. Über zehn Jahre war er staatenlos. Er wuchs mit vier Sprachen auf, lernte dann noch zwei. Geboren im Habsburger Reich, aufgewachsen im Königreich Rumänien, gefangen in der Sowjetunion, folgte er seiner Frau in die DDR und wurde am Ende seines Lebens Bürger der Bundesrepublik Deutschland. Die einzige Kontinuität war und blieb seine Jüdischkeit. Vielleicht war das seine wahre und einzige Heimat...“
Anja Schindler, selbst im Verbannungsort ihrer Eltern aufgewachsen, erzählt das außergewöhnliche Leben ihres Vaters, der dem Holocaust entkam und Häftling im Gulag wurde. Sie folgt seinen Spuren: von den Karpaten durch Osteuropa bis nach Mittelasien und den Nahen Osten. 

Inhalt
Jüdische Kindheit und Jugendzeit im Königreich Rumänien | Das Schicksalsjahr 1940 | Rumäniens Plan zur „Endlösung“ | Workuta – der Kampf ums Überleben | Die letzten Opfer | In der Steppe Kasachstans | Zerstörte Hoffnung | Karaganda – das Tor zur Freiheit? | Die Überlebenden | Die Jahre nach dem Großen Vaterländischen Krieg | Das Jahr 53 – erstes Tauwetter | Berlin – das dritte Leben


Anja Schindler

geboren 1949 in Karaganda, Kasachstan. Ihre Mutter war das Kind Berliner Antifaschisten, die in der Sowjetunion als Emigranten lebten und 1937 Opfer des Großen Terrors wurden. Sie wurde 1941 zur „feindlichen Ausländerin“ erklärt, verhaftet und nach Kasachstan verbannt. Ihr Vater, rumänischer Jude, floh 1940 vor den Horthy-Faschisten in die Sowjetunion, wurde wegen illegalen Grenzübertritts zu Lagerhaft in Workuta verurteilt, bis 1947 Häftling, danach verbannt. 1956 Ausreise der Familie in die Heimatstadt der Mutter, nach Ostberlin. Studium der Germanistik und Geschichte in Leipzig, anschließend Redakteurin, danach Pressesprecherin im Berliner Gesundheitswesen. Mitglied des Arbeitskreises „Sowjetexil“. Zahlreiche Publikationen und Ausstellungen zu deutschen Kommunisten im sowjetischen Exil, Lebensbildern jüdischer Verfolgter und Überlebender und jüdische Regionalgeschichte.

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