Hugo Sinzheimer
und das jüdische Gesetzesdenken im deutschen Arbeitsrecht
76 pages, softcover
7 illustrations
ISBN: 978-3-95565-067-4
Publication date: 2015
8.90 €
Hugo Sinzheimer (1875–1945) gilt als „Vater des deutschen Arbeitsrechts“. Er war Rechtsanwalt, Politiker und Rechtsgelehrter. In der Weimarer Verfassung sind die wirtschaftlichen und sozialen Grundrechte sowie der Satz „Eigentum verpflichtet“ vor allem seiner argumentativen Durchsetzungskraft zu verdanken. Bis heute gelten seine juristischen Begründungen für den Tarifvertrag, den Betriebsrat und das Arbeitsrecht als Schutz für Arbeitnehmer.
Sinzheimer war Jude und gehörte zum Umfeld der religiösen Sozialisten der Weimarer Republik. In diesem Kreis arbeitete er mit Martin Buber, Gustav Radbruch und Paul Tillich zusammen. Mit seiner Lehre der „Sozialen Selbstbestimmung im Recht“ von 1916 hat er eine wichtige Grundlage für den sozialen und demokratischen Rechtsstaat geschaffen.
Mit diesem Buch wird zum ersten Mal untersucht, wie stark das jüdische Gesetzesdenken und die Würde der Arbeit im Judentum Hugo Sinzheimer geprägt haben.
"Hugo Sinzheimer gilt hierzulande als der 'Vater des Arbeitsrechts'. In seinem Buch gräbt Abraham de Wolf, Rechtsanwalt und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft jüdischer Sozialdemokraten, nach den Wurzeln des rechtlichen Denkens Sinzheimers. (...) Das Buch ist lesenswert und macht neugierig auf mehr."
Recht & Rat, ver.di news 11, 29. August 2015
„Als deutscher Jude empfand Sinzheimer zeitlebens eine enge Verbundenheit mit der jüdischen Tradition. Davon ausgehend und von der Tatsache, dass es nicht zuletzt jüdische Juristen waren, die maßgeblich die Entwicklung des Arbeits-und Sozialrechts beeinflusst haben, möchte die Miniatur über Prägung und Wirken Sinzheimers eine vertiefte Untersuchung über den Einfluss der jüdischen Gesetzestradition auf die Entwicklung dieser Rechtsgebiete anstoßen.“ Journal der Juristischen Zeitgeschichte, 2017/1
„Insgesamt gelingt de Wolf ein spannender und guter Überblick über den innovativen Rechtstheoretiker und Sozialdemokraten Sinzheimer, ohne den das aktuelle Arbeitsrecht in Deutschland nicht denkbar wäre.“ Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, spw 2/2017