Dieter Hoffmann

Leopold Koppel

(1854‒1933) Bankier, Philantrop, Wissenschaftsmäzen

Sprache: Deutsch
64 Seiten, Broschur
10 Abbildungen
ISBN: 978-3-941450-15-8
5,90 €

Nicht lieferbar

Jüdische Miniaturen Bd. 91

„Es dürfte wenige Personen in Berlin geben, die in den letzten 20 Jahren so viel Geld verdient haben wie Leopold Koppel“, stellt ein Bericht aus dem Jahre 1913 fest. Als einer der reichsten Männer Deutschlands finanzierte Koppel nicht nur verschiedene Industrieunternehmen, wie z.B. die Deutsche Gasglühlicht A.G. (Auergesellschaft), sondern machte sich insbesondere als bedeutender Mäzen einen Namen. Nachdem er sich zunächst im sozialen Bereich engagierte, verlagerte sich sein Mäzenatentum später mehr und mehr auf das Gebiet der Wissenschaftsförderung. Seine Koppelstiftung förderte die Pflege der geistigen Beziehung Deutschlands zum Ausland und den Professorenaustausch mit den USA. Noch bedeutsamer wurde sein finanzielles Engagement bei der Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, wo er u.a. die Einrichtung und den Betrieb des Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie mit seinem Direktor Fritz Haber ermöglichte. Dass 1914 Albert Einstein als „bezahltes Genie“ für Berlin gewonnen werden konnte, ist nicht zuletzt dem Engagement Koppels zu verdanken. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten galten solche Verdienste nichts mehr: Unmittelbar vor seinem Tod wurde Koppel aus allen Gremien der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft ausgeschlossen.


Dieter Hoffmann

geboren 1948, Studium der Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin, Promotion und 1989 Habilitation auf dem Gebiet der Wissenschaftsgeschichte. Seit 1995 Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte und seit 2004 apl. Professor der Humboldt-Universität zu Berlin.

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