Channa Gildoni
Vorsitzende des Verbands ehemaliger Leipziger in Israel
82 pages, softcover
17 illustrations
ISBN: 978-3-95565-546-4
Publication date: 2022
8.90 €
Channa Gildoni wird 1923 in Leipzig als einziges Kind des Ehepaares Moronowicz geboren. Die Familie zählt zu den sogenannten Ostjuden und ist Teil der orthodoxen Gemeinschaft. Einer glücklichen Kindheit folgen schreckliche Erfahrungen im Nationalsozialismus: Diskriminierung, Rassenwahn, Antisemitismus, die sogenannte Polenaktion und die Reichspogromnacht. Gerade noch rechtzeitig gelingt die rettende Flucht über Ungarn nach Tel Aviv. Dort beginnt ein neues Leben.
Channa Gildoni ist Vorsitzende des Verbands ehemaliger Leipziger in Israel, Brückenbauerin, Trägerin der Ehrennadel der Stadt Leipzig und des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Sie gehört zu den letzten Zeitzeugen, die über jüdisches Leben in Deutschland vor der Shoah berichten können und engagiert sich bis ins hohe Alter für Versöhnung sowie für lebendige und freundschaftliche deutsch-israelische Beziehungen.
Mit einem Nachwort von Zvika Gildoni
»Und so ist diese Miniatur auch ein Stück jüngere Leipziger Geschichte, einer Wiederannäherung und der Entstehung neuer Beziehungen Leipzigs in die Welt.« Leipziger Zeitung, 15. Juli 2022
»Ihre Lebensgeschichte steht stellvertretend für viele ehemalige jüdische Leipzigerinnen und Leipziger, denen die rettende Flucht gelungen ist, die ein neues Leben beginnen mussten und deren Sehnsucht zur eigenen Geburtsstadt eine Wiederannäherung an Leipzig ermöglicht hat.« Leipziger Volkszeitung, 21. Oktober 2022
»Gildoni war Vorsitzende des Verbands ehemaliger Leipziger in Israel und hat sich außerdem dafür eingesetzt, dass Leipzig eine Städtepartnerschaft mit einer israelischen Stadt aufbaut. Dies wurde schließlich 2011 mit der Stadt Herzliya umgesetzt.« kreuzer, März 2023
"Im Jahr 2000 wird Channa Gildoni für ihr Engagement das Bundesverdienstkreuz verliehen. Und auch im hohen Alter bleibt diese außergewöhnliche Frau eine überzeugte Brückenbauerin: 'Es ist wichtig, dass auch kommende Generationen wissen, wo wir gelebt haben.'" Waldstraßenviertel Nachrichten, März/April 2023
"Im Grunde liegt mit der Arbeit keine Biografie, sondern wie im Wechsberg-Band eher die Vorstellung einer Persönlichkeit vor, die aufgrund der vielen in den Text eingebundenen Zitate, der genutzten Selbstzeugnisse, Interviews und Schwarz-Weiß-Abbildungen an manchen Stellen fast schon autobiografische Züge trägt. Gildonis Geschichte steht zunächst als eine unter vielen, die sich aber durch ihr Engagement für den Verband der ehemaligen Leipziger in Israel und in den erinnerungskulturellen Debatten in der Messestadt davon abhebt." Daniel Ristau, Neues Archiv für sächsische Geschichte 94, 2023