Hinko Gottlieb, Marija Vulesica (Ed.)

Der hinkende Teufel in Berlin und andere Schriften

Language: German
160 pages, hardcover
0 illustrations
ISBN: 978-3-95565-677-5
Publication date: 2024
22.00 €

Hinko Gottlieb Werke, Band 2

Zu nächtlicher Stunde macht der Spanier Pedro Garcia Alvarez die Bekanntschaft mit Asmoday. Der hinkende Teufel fliegt mit ihm über die Dächer Berlins und lässt ihn das Schicksal des jüdischen Kaufmanns Jaro Grünspan miterleben. 
„Der hinkende Teufel in Berlin“ erschien 1937 in der jugoslawisch-jüdischen Kulturzeitschrift „Omanut“. Nach Ankunft in Eretz Israel im März 1945 übersetzte Hinko Gottlieb dieses und andere seiner Werke ins Deutsche. Der vorliegende Band versammelt sieben ausgewählte Schriften, die der kroatisch-jüdische Autor zwischen 1936 und 1948 verfasst und übersetzt hat: Der hinkende Teufel in Berlin, Die Aufenthaltsbewilligung, Morenu Meschulam, Eine Tiergeschichte, Die Puppe Channa, Der verbrannte Wald und Das Kaddisch im Wald. 
In diesen Texten verhandelt Gottlieb die jüdische Erfahrung von Ausgrenzung, Verfolgung, Verrat und Mord. Im Mittelpunkt steht jedoch die Frage nach dem einzelnen Menschen, nach seiner Vorstellung von Gerechtigkeit, Widerstand und Selbstbestimmung.



Hinko Gottlieb

(1886–1948), geboren in der kroatischen Kleinstadt Đurđevac, war Rechtsanwalt, Schriftsteller, Dichter und überzeugter Zionist. Im Mai 1941, kurz nach dem deutschen Überfall auf das Königreich Jugoslawien, verschleppte ihn die Gestapo nach Wien. 1942/ 1943 war er in den italienischen Lagern Porto Ré und Kampor interniert. Hier schrieb er, organisierte Theateraufführungen und übernahm geistliche Tätigkeiten. Im September 1943 schloss er sich Titos Partisanen an. Im Sommer 1944 wurde er nach Süditalien entsandt, um Hilfe für jüdisch-jugoslawische Flüchtlinge zu organisieren. Gemeinsam mit Ehefrau Ruža Gottlieb floh er im März 1945 nach Eretz Israel, wo er weiterschrieb und den Tod der beiden Söhne betrauerte. 

Marija Vulesica

ist Historikerin und Alfred Landecker Lecturer an der Humboldt Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Jüdische Geschichte und die Geschichte des Holocaust in Südosteuropa. In einem aktuellen Projekt erforscht sie den Holocaust im Unabhängigen Staat Kroatien durch das Prisma einer Kollektivbiografie. Sie ist Autorin und Herausgeberin zahlreicher Schriften.

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