Jüdisches Museum Augsburg Schwaben (Hg.)

Feibelmann muss weg

Ein antisemitischer Vorfall aus der schwäbischen Provinz

Sprache: Deutsch
104 Seiten, Broschur
116 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-556-3
Erschienen: 2022
17,00 €

Katalog zur Wanderausstellung des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben in Kooperation mit dem Netzwerk Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben

Die Geschichte des Memmingers Jakob Feibelmann hat weit mehr als nur lokale Bedeutung. Sein Fall führt beispielhaft vor Augen, welche Dynamik die Drangsalierung und Einschüchterung von Jüdinnen und Juden nach der NS-Machtübernahme in Deutschland entwickeln konnte. Jakob Feibelmann fand Unmengen anonymer Droh- und Schmähschriften in seinem Briefkasten, die ihn zur Emigration drängten. Anfangs wollte er bleiben – doch 1934 gab er dem Druck nach und floh. In Palästina gelang es dem Kaufmann nicht wirklich, Fuß zu fassen. Im Unterschied zu vielen anderen Betroffenen des aggressiven, staatsgetragenen Antisemitismus der NS-Zeit konnte er aber die an ihn geschickte Drohpost als Beweismittel sichern und damit die Grundlage für eine spätere Gerechtigkeit schaffen. Über 60 Postkarten und Briefe blieben erhalten. Diese einzigartige Sammlung gab den Anlass für die Ausstellung „Feibelmann muss weg. Ein antisemitischer Vorfall aus der schwäbischen Provinz“. Paul Hoser, Vincent Hoyer, Michael Ilg, Carl-Eric Linsler, Monika Müller und Monika Schwarz-Friesel setzen sich in ihren Beiträgen mit verschiedenen Aspekten des Falls auseinander und den Fragen, die er an unsere Gegenwart stellt. Themen sind der Nationalsozialismus in Memmingen, die Person Feibelmanns, die Entdeckung und der Inhalt der Drohschreiben, deren Verbindung zum Hetzblatt „Der Stürmer“ sowie aktuelle Formen des Antisemitismus im Netz.

„Alle diese Verfolgungen nahmen mir die Kraft, mein Geschäft weiter zu betreiben und ich war gezwungen, meine Existenz aufzugeben und Deutschland zu verlassen.“ Jakob Feibelmann, 1954

Herausgegeben vom Jüdischen Museum Augsburg Schwaben gemeinsam mit der Stadt Memmingen/Stadtmuseum Memmingen 

Mit Beiträgen von Paul Hoser, Vincent Hoyer, Michael Ilg, Carl-Eric Linsler, Monika Müller und Monika Schwarz-Friesel 



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